Montag, 26. Februar 2007

Müdigkeit...

Ich bin 19... ich habe keine Ahnung, was das heißt oder nicht bedeutet.

Arbeit - okay. Macht Spaß, bringt Geld, nicht mehr, nicht weniger.
One moment.
Deprimiert, scheiße, dreckig sind die Worte, mit denen ich gerade meine Stimmung umrahmen würde. Der nächste Kunde kommt zur Kasse.
One moment. One fake smile.
and you realise how your live has changed.
Noch nie hat mein falsches Lächeln so ehrlich ausgesehen, dass mein Gegenüber automatisch selbst ehrlich freundlich lächeln muss.
Ich bin verdammt gut geworden.
FUCK.

Party - Smalltalk. Mit Alkohol erträglich, macht keinen Spaß.
Und ich frage mich wie oft ich noch sagen werde dass ich aus Deutschland "south of Berlin" komme, weil niemand Leipzig kennt? Und nein, ich studiere hier nicht ich mache ein Working - Holiday - Programm, arbeite also nur. Und ja, ich habe gerade erst die Schule beendet. Nein, wirklich, ich bin erst 19! Haha, ja ich sehe wirklich älter aus, du bist nicht der Erste der mir das sagt. Ach, du bist also aus Ontario, wie hats dich denn nach Vancouver verschlagen....
KOTZ
Jetzt mal ganz im Ernst, können wir uns nicht einfach über das gute Essen, die Scheißmusik oder die besoffenen Freunde unterhalten? Von mir aus auch eine Diskussion über den Sinn des Lebens und warum Gandhi ihn suchte, aber bitte - ein Wettkampf in "Wie langweilig kann ich ein Gespräch gestalten?" reizt mich echt nicht.
...
Weiter:
Neben mir sitzt eine Freundin, die schon zu Beginn der Party rotzhacke ist. Andere gehen um sie herum und fragen sie, ob es ihr gut geht.
Nein, ich bin nicht mehr die Kleine, die deprimiert, besoffen und müde im Sessel hängt.
Nein, ich werde nur selten die sein, die besorgt den Kopf streichelt.
Und ich nehme dir garantiert nicht deine "Bacardi Breezer"-Flasche weg um deinen Alkoholkonsum zu zügeln.
irgendwie...
Alles schon gesehen, dieselbe Story auf Finnisch, Deutsch, Englisch.
Anstrengend ist allein Sex auf Englisch. Auch ne Feststellung wert, vielleicht eine der wichtigsten, die ich hier gerade mache.
Irgendwann bin ich wieder in Leipzig.
Ich träume von weniger Einsamkeit, dem Gefühl meinen Gegenüber zu kennen so wie es einmal war.
Kannst du dich erinnern, als das alles begann, als Frankreich und Parkhaus nur Worte waren?
Das war damals.. wir kannten uns,
wir waren eine Person, lebten miteinander, kein Tag ohne Stundengespräch, kein Wochenende ohne Party und der Talk früh um sieben am Handy.
Sunrise... foggy sky ... I´m glad to hear your voice.
Back. Flash... never ever gonna be the same.
Ich bin ernster, ich bin soviel scheißernster, ich hasse das was das Leben macht und hoffe auf die Freude, die wiederkommt.
Ihr werdet älter, wir haben jeder ein eigenes Leben.
Ich habe ganz kurz von außen gesehen, wieviel ihr mir wert wart - jetzt sind wir nicht mehr da.
Als Verbindung die Erinnerung... verblasst. Ein Strang reißt.
Die Wand rot angestrichen wird sie nie wieder so weiß wie damals.
Hoffnung auf neue Farben.. von irgendwo anders...
Gebt mir mein Lachen zurück.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Es ist so, das Leben versucht's mit einem manchmal zu machen. Aber wenn es nicht gut ist, muss man es nicht lassen! Du bist ein einmaliges Original, wie jeder Mensch, und kannst Dein Leben gestalten.
Den roten Faden einer richtigen Freundschaft kann man auch nach Jahren wieder aufnehmen, und es kann so schön wie früher, sogar schöner sein. Zeit allein kann da nix.
Auch das Lachen kann nicht verloren gehen.
Lies mal was über Leute, die im Exil leben mussten, mir fällt grad nix konkretes ein, vielleicht kann jemand was empfehlen. Fern von zuhause zu sein ist sicher eine moralische Trainigseinheit der härteren Art...
Auf gewisse Weise kenne ich aber diese Gefühle, und zwar nicht aus der Ferne, sondern einer Einraumwohnung in Möckern, zeitweise.
Ich hab unter Einsamkeit gelitten. Ich hab gelernt, bewusst einsam und gern mit mir allein zu sein. Du kriegst das auch hin.
Alles Liebe, Deine 42-jährige " Bekannte"